Dienstag, 9. November 2010

[HIForum] HIForum News 10/2010

Liebe Mitglieder!

1) Das HIForum bietet Ihnen einen interessanten Workshop an, der zusammen mit Hamburger Usability Professionals organisiert wird.

Freitag, 19. November 2010, 18.00 Uhr
Rechtshaus, Rothenbaumchaussee 33 / Schlüterstr. 28, Raum EG-1516

Wegwerfen oder recyceln? User Interface Prototyping vor einer neuen Herausforderung
Referent Thomas Immich

Die Erstellung von Prototypen bildet einen Grundpfeiler sowohl für modernes User Experience (UX) Design als auch für modernes Software Engineering (SE). Zeitgemäße Tools wie Expression Blend und XML-basierte Beschreibungsformate wie XAML erlauben es dem UX Designer immer häufiger, User Interface Prototypen zu erstellen, die kompatibel zur technischen SE Umgebung des letztendlichen Produktes sind.
Der Wunsch, einen UI Prototypen ins fertige Produkt einfließen oder sogar übergehen zu lassen, wächst unter UX Designern, da dadurch nicht nur Zeit- und Kostenersparnisse, sondern auch eine präzise und effiziente Kommunikation von Design-Konzepten an Entwickler möglich werden.
Was auf der einen Seite nach einer großen Chance für die Benutzbarkeit der Software klingt, kann auf der anderen Seite die software-technische Qualität der Software gefährden, da die interne Struktur von Prototypen oft chaotisch und daher schlecht wartbar und erweiterbar ist, was auf SE Seite nicht zu Unrecht kritisiert wird.
Diese Aspekte aufgreifend, beschäftigt sich der Workshop mit der Frage, unter welchen Bedingungen Prototypen, die von UX Designern erstellt und verändert werden, in ein fertiges Software-Produkt einfließen können. Im Rahmen des Workshops wird versucht aufzudecken, wie groß der Wunsch nach Wiederverwendbarkeit von Prototypen unter den Teilnehmern tatsächlich ist und ob es geeignete Anhaltspunkte gibt, die Frage "Wegwerfen oder nicht?" sinnvoll abwägen zu können, um sowohl auf UX- als auch auf SE-Seite zu einem erfolgreichen Projektabschluss zu gelangen.

Zielgruppe:
Der Workshop richtet sich sowohl an User Experience Praktiker also auch an Projektleiter, bei denen moderne Prototyping Tools zur Erstellung von UI Prototypen zum Einsatz kommen. Teilnehmern, die hierzu Expression Blend verwenden, vermittelt der Workshop Ansätze, wie Sie Ihre Aktivitäten besser in einen übergreifenden Softwareentwicklungsprozess integrieren können, während die übrigen Teilnehmer erfahren können, wie die Vor- und Nachteile ihres persönlich bevorzugten Prototyping Tools in diesem Kontext einzuschätzen sind.

Ziele:
* Beantwortung der Frage, warum die Wiederverwendbarkeit von User Interface Prototypen überhaupt von Bedeutung ist.
* Vermittlung des Verständnisses, welche Probleme die Wiederverwendung eines User Interface Prototypen für die Software Entwicklung bereiten kann und warum.
* Einführung in Maßnahmen, die die Qualität eines User Interface Prototypen aus software-technischer Perspektive verbessern können.
* Nach diesem Workshop werden die Teilnehmer in der Lage sein, die Chancen und Risiken, die die Wiederverwendung von User Interface Prototypen mit sich bringt, besser verstehen und einschätzen zu können. Dadurch, dass moderne Restrukturierungs- und Qualitätssicherungskonzepte aus der Softwareentwicklung (wie etwa Refactoring und Test-Driven Development) in den Kontext des User Interface Prototyping gebracht werden, bekommen die Teilnehmer einen interessanten Einblick in die Konzeptwelten aus dem Software Engineering und können im Projektalltag mit dem so erworbenen Wissen sachkundigere Diskussionen mit ihren Kollegen aus der Softwareentwicklung führen oder geeignete Maßnahmen zur präziseren Verwirklichung von UI Konzepten vorschlagen.

Agenda:
Wiederverwendung von UI Prototypen - warum eigentlich?
* Moderne GUIs und NUIs - ein (Alb-)traum für Entwickler und Designer?
* Wie kann User Experience Design modernen Anforderungen gerecht werden?
* Diskussion, ob UI Prototypen in Zukunft zu "schade" zum Wegwerfen werden und wann eine Wiederverwendung am meisten Sinn macht.
Chancen und Risiken der Wiederverwendung
* Einführung in Software-Standards - was macht gute Software bezüglich ihrer inneren Struktur aus?
        * Warum kann die Wiederverwendung von UI Prototypen die Qualität einer Software sowohl verbessern als auch verschlechtern?
"Recycling" von UI Prototypen
* Wiederverwendung vs. Wiederverwertung
* Vorstellung von Methoden aus dem Software Engineering (z.B. Refactoring oder Test-Driven Development)
* Vorstellung von Expression Blend und dessen Konzeptwelten (Control Templates, Styles, Resources etc.)
* Demonstration eines Expression Blend Beispielprojektes zur Verdeutlichung
Abschließende Diskussionsrunde
       * Diskussion der Frage, für wie sinnvoll die Teilnehmer das Thema "Recycling" von UI Prototypen vor dem Hintergrund des Erlernten erachten
Über den Referenten:
Thomas Immich ist Mitbegründer und Geschäftsführer der Centigrade GmbH und leitet den Bereich visuelles User Interface Design. Sein Studium der Digitalen Medien schloss er 2003 an der FH Kaiserslautern mit einer preisgekrönten Diplomarbeit zum Thema User Interface Prototyping ab.
Seither beschäftigt er sich mit nutzer-zentrierten User Interface Design Methoden im Hinblick auf deren technische Umsetzbarkeit und Werkzeugunterstützung. Er betreute zahlreiche Kundenprojekte und beriet in dieser Funktion unter anderem agile Softwareentwicklungsteams bezüglich der ästhetischen und konzeptionellen Optimierung von User Interfaces.

Wer an diesem Workshop teilnehmen möchte, sollte sich bitte bis 17.11. bei     
        horst.oberquelle@informatik.uni-hamburg.de
anmelden.

2) PLUG & P(R)AY Erinnerung
Der Film mit unserem Taufpaten und Ehrendoktor Joseph Weizenbaum hatte gestern Abend seine Hamburg-Premiere. Ein sehr beeindruckender Film, gedreht kurz vor seinem Tode, vielfach preisgekrönt.
Wir möchten daran erinnern, dass HIForum-Mitglieder zu zwei Veranstaltungen freien Eintritt haben:
        Freitag, 12.11. und 26.11., jeweils um 17.00 Uhr im Abaton am Campus.
Bitte bei Frau Lünstedt (luenstedt@informatik.uni-hamburg.de) bis zum Tag vor der Vorstellung anmelden. Eine Liste der angemeldeten Teilnehmer wird an der Kasse liegen. Bitte bis 16.45 Uhr erscheinen, damit das Kino mit den restlichen Plätzen disponieren kann.

Mit besten Grüßen
Michael Schudy, Horst Oberquelle, Dirk Martinssen

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